BESN: Landwirtschaftliche Bioressourcen Energetisch und Stofflich Nutzen (01.05.2024 bis 30.04.2027)
Alle Bürger:innen sind eingeladen, mit zu tun! Es genügt jetzt deine unverbindliche Interessensbekundung.
Welche Beteiligungsart interessiert mich? z.B:
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Mitdenken und mitplanen
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Privatveranlagung, fixer/var. Zins
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Mitarbeit in der Betriebsführung
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Biomethanbezug, Terra Preta Bezug
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Kohlenstoffzertifikate für Landwirte und Unternehmen
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Teilnahme an unseren Projekt-JourFixes
Mach mit! Wir freuen uns über deine unverbindliche Interessensbekundung und Mitteilung der möglichen Beteiligungsart an:
interreg-besn@energiewenden.at
Wir verwenden das selbe Sujet (siehe Grafik ganz oben) mit ergänzenden Claims, weil die Energiegemeinschaft eEG (Strom vorort) praktisch die "Vorübung" für eine Bioressourcengemeinschaft ist, quasi "eEG 2.0".
Finanziert durch INTERREG Programm Bayern-Österreich 2021-2027 und kofinanziert durch illwerke vkw, Landesregierung Vorarlberg und Gemeinde Koblach (Vorprojekt).
- FAQ - häufig gestellte Fragen
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Kann Biogas als Alternative für Erdgas zum Heizen verwendet werden (Raumwärme)?
Ja, wenn es als Biomethan aufbereitet wird und im Gasnetz käuflich angeboten wird. Das Problem dabei ist: Biomethan ist viel zu wertvoll und teuer für die Fußbodenheizung. Es muss zur Sicherung von Arbeitsplätzen der Industrie mit Hochtemperaturprozessen vorbehalten bleiben.
Wie hoch ist der Biogasanteil in Vorarlberg?
Ca. 50 GWh/a (2020) aus landwirtschaftlichen Quellen. Ab 2030 benötigt die Vorarlberger Industrie rund 200 GWh/a, was wir mit mehreren solchen Gemeinschaftsanlagen gemeinsam mit der Industrie erreichen können.
Wie ist die Ausbaustrategie in Vorarlberg?
Eine entsprechende Studie wird im Auftrag des Landes Vorarlberg im Jahr 2024 erstellt.
Ist Bedarf für eine weitere Biogasanlage in der Region amKumma? Der Anteil an Landwirten ist rückläufig.
Eine – die hier gegenständliche Biogasanlage – wird südlich des Kumma-Bergs die verfügbare Bioressourcen in Biomethan und Nähstoffe umwandeln, ohne einer anderen Biogasanlage das Futter zu konkurrieren. Sie ist für einen modularen Ausbau konzipiert. Es braucht keinen zweiten Standort, sofern die bestehenden Anlagen ihren Betrieb aufrechterhalten.
Wie funktioniert die Biogasaufbereitung? Was passiert mit dem Kohlenstoffdioxid nach der Aufbereitung?
Ist eine weitere Verwendung möglich?Biogas wird Mithilfe von Membrantechniken oder Druckwechsel-Adsorption-Verfahren zu Biomethan aufbereitet (Trennung von Biomethan und Kohlenstoffdioxid).
Das Kohlenstoffdioxid ist ein Handelsgut geworden und wird im Recyclingbeton (RC-Beton) dauerhaft gebunden ("Carbon Capture Storage") oder in der Getränkeindustrie noch einmal verwertet ("Carbon Capture Utilization").Was ist der Unterschied zwischen Frischgülle (input) und Gär-Gülle (output) nach dem Prozess in der Biogasanlage?
Die Frischgülle kommt aus dem Stall, riecht scharf und hat noch Restenergie, welche mikrobiell in Rohgas in der Biogasanlage umgewandelt werden kann.
Nach der Biogasanlage läuft aus dem Gärrestlager eine verdaute, stabilisierte, geruchsneutrale Gär-Gülle ab. Wenn diese anschließend separiert wird, spricht man von Dünngülle und Gärrestmist.Was sind Co-Substrate?
Sofern die Biogasanlage mehr als nur Gülle verarbeitet (zugelassene Bioressourcen, z.B. Rasenschnitt, Molke, Trester, Frittierfett u.v.m.) kann im Gärrest ein Überschuss bilanziert werden, welcher als organisches Düngemittel (NPK-Dünger) aufgebaut werden kann. Das passiert in einer kompostähnlichen Anlage.
Gärrest und Dünngülle sind weiterhin anaerob (unter Ausschluss von Sauerstoff). Unter welchen Voraussetzungen ist dies für die Pflanze und den Boden trotzdem positiv?
Auch die Frischgülle oder der Kuhfladen kommt aus dem Pansen der Kuh und ist anaerob. Damit kann der Boden (Bodenfauna) sehr gut umgehen, solange die Bodenkrume atmen kann, d.h. nicht mit Gülle geflutet wird. Gärrest und Dünngülle haben wertvolle wasserlösliche NKP-Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor und Kalium) und werden in der Vegetationsperiode als „Kopfdünger“ seit den Anfängen unserer Grünland-Kultur eingesetzt. So entstand die schöne Kulturlandschaft, die unter anderem Tourismus anzieht. Im Winter darf nur ein Festmist, Gärmist oder Kompost ausgebracht werden, um den Boden aufzubauen und die Bodenkrume zu stärken.
Was sind Bioressourcen?
Alle biogenen Stoffe, organische Verbindungen, Futter, Silagen, Laub, Astwerk, Holz, Grünschnitt, Rasenschnitt etc., die in unserem Grünland und 5% Ackerland, an Straßenrändern wachsen oder im Altstoffzentrum abgegeben werden. Da steckt noch eine Menge an Nährstoffen und Energie drinnen. Wenn es flüssige Bioressourcen sind, kommen sie in die Biogasanlage. Feste und holzige Bioressourcen (z.B. Rinde) kommen in die Feuerung oder auf den Kompostplatz. Der darin vorhandene Kohlenstoff kann für den Bodenaufbau einen wichtigen Beitrag leisten, nämlich den Humuskörper stärken. Das hilft unseren Böden, die Nährstoffe zu speichern und Starkregenereignisse zu puffern (Schwammwirkung).
Bioressourcen sind wertvoll. Sie müssen verwertet - und nicht billig entsorgt - werden. Das ist wirtschaftlich, nachhaltig und schützt Umwelt und Klima!
Was sind die Vorteile der Biogasanlage gegenüber der Kompostierung?
Beide Verfahren sind bionische Technologien. Es gibt kein Falsch und kein Richtig. Es braucht beide!
Die Reihenfolge der Bioressourcen-Verwertungsstufen ist entscheidend für den regionalen, ökologischen Nutzen. Wir lernen, in Stufen (sogenannte „Kaskaden“) zu wirtschaften. Zuerst verdauen für uns die Methanbakterien die Restenergie in den flüssigen Bioressourcen. Bei holzigen, faserreichen Bioressourcen sind Methanbakterien chancenlos. Nur die Weißfäule im Kompost kann diese Kohlenstoffverbindungen aufknacken und zu Humus umwandeln. In beiden Fällen gilt es, die Nährstoffe zu erhalten, d.h. organisch zu fixieren oder sie direkt der Pflanze in der Vegetationszeit zuzuführen. So sind beide Verfahren eine großartige Synergie. Die Biogasanlage erzeugt Methan. Die Kompostierung stößt CO2 aus, was als „Nachteil“ in der Ökobilanz zu verbuchen ist. Daher ist es uns im Bioressourcenpark wichtig, dass die beiden „Freunde“ in korrekter Reihenfolge verschaltet werden. So lassen sich im Verbund Biogasanlage und Kompostierung (BGA-Gärrest2Humus "G2H") Treibhausgasemissionen (THG) reduzieren und tragen zum Klimaschutz und sogar zur Kohlenstofffixierung sowie zur Klima-Rettung bei. Weniger vom Schlechten (THG-Überschuss), mehr vom Guten (Kohlenstofffixierung).
Was ist NPK-Bodenverbesserer?
Nach der Gärrestaufbereitung gewinnen wir eine Vielzahl an möglichen Boden-Produkten und/oder organischer Boden-Dünger. Die Zusammensetzung dieser Stoffe beinhaltet immer NPK (Stickstoff >N<, Kalium >K< und Phospor >P<) und eine große Menge an anderen Nähr-Wertstoffen wie das Sorptionskomplex, welches alle sorptionsfähigen Stoffe des Bodens (Huminstoffe, Tonminerale, Sesquioxide) umfasst. Diese lassen sich in der Gärrest-zu-Humus (G2H)-Anlage genau konfektionieren, je nachdem, welche Zuschlagstoffe hinzugefügt werden. Es entstehen dabei zum Beispiel diese Produkte:
Organischer NPK-Dünger
Humusboden, Dauerhumus
Blumenerde
Gemüseerde
Verschiedene Impfsubstrate („Kulturen“) für Bodenbelebung
Rekultivierungssubstrat für BauträgerKönnen die Bürger:Innen Biogas beziehen?
Ja, sie können beim Energieversorger (illwerke VKW) heute schon ein Erdgas/Biogasmix beziehen. Der finanzielle Preis dafür liegt wie bei Ökostrom über dem Marktpreis. Erdgas ist leider noch deutlich billiger, weil die Vollkosten noch nicht eingepreist werden. Erst mit der Kohlenstoffdioxid-Abgabe für Inverkehrbringer werden wir den ökologischeren kWh-Preis des Erdgasbezugs erfahren.
Generell ist es nicht sinnvoll, Erdgas oder Biomethan (chemisch ist es fast dasselbe) für Heizungszwecke zu verbrennen. Die Gestehungskosten für regionalen Biomethan liegen zwischen 9-13 Cent / kWh. Dänisches Biomethan kaufen die Erdgashändler um 6 Cent / kWh. Erdgas ist zurzeit noch preisgünstiger.
Macht es Sinn, wenn die Gemeinde/Sportanlage Lohma Biogas bezieht?
Jeder möge für sich entscheiden. Doch aus thermodynamischen Überlegungen gehört Biomethan in unsere Industrie, wo gasbetriebene Hochtemperatur-Prozesse zu höherer Wertschöpfung führen als die Heizung von Warmwasser und Fußbodenheizung. Letzteres kann man heute schon viel billiger und vor allem klimaschonender durch Wärmepumpe/Photovoltaikanlage tun.
Wer ist der ideale Abnehmer für unser gemeinsames Biogas?
Unsere Platz-Industrie: "Blum", "Getzner", "11er", "Ölz", "Prinz" u.a. "Zumtobel" betreiben gasbetriebene Hochtemperaturprozesse. Hier sichern wir regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Hier treten Bürger:Innen, Bäuer:Innen und Industrie in eine neue Partnerschaft, "public-privat-partnership" (PPP). Ein Nebeneffekt ist die Ökologisierung der Land-Energie-Wirtschaft.
Warum Güllegemeinschaft?
Skalierungseffekt! Die heute bestehenden Biogasanlagen (BGA) wurden für große Milchviehbetriebe im Rahmen der ELWOG finanziert und seit 25 Jahren wirtschaftlich betrieben. Durchschnittlich handelt es sich um 80-100 GVE-Betriebe. Das sind nur wenige im "Ländle". Wir wissen, dass ein Großteil der Frischgülle und somit der Biomethanpotentiale hier noch gar nicht erschlossen ist. Kleine Milchviehbetriebe würden niemals einzelbetrieblich in eine BGA investieren. Das ist zu teuer und unwirtschaftlich. In Vorarlberg skalieren wir mit unserer BGA-Größe schon im untersten EU-Level. Kleinere Betriebe tun sich also zusammen, um gemeinsam ihre Frischgülle mit (regionalen) Co-Substraten aufzubereiten. Dazu gibt es in der Schweiz und in Deutschland bereits belastbare Daten und Referenzen.
Welchen Beitrag können BürgerIn für die Gülle-Gemeinschaft leisten?
Langfristig müssen wir BürgerInnen in der Landwirtschaft mithelfen, die an unserem Lebensmittel-Konsum haftenden THG-Emissionen zu reduzieren. Das passiert, indem wir uns in der Güllegemeinschaft u/o im Bioressourcenpark einbringen. Klimaschutz geht uns alle an! Landwirtschaft allein kann das nicht stemmen. Die EU-Mindestnormen für Nahrungsmittelherstellung werden diesen Standards noch nicht ausreichend gerecht.
Es braucht daher die regionale Partizipation!Das ist cool - wie kann ich mitmachen?
1. Unverbindliche Interessensbekundung bitte auf: Unterschriftenliste, Folder, Flyer
2. Ich möchte mitdenken, mitplanen, dann mail an:
interreg-besn@energiewenden.at.o Mitarbeit in der Energiegemeinschaft
o Mitarbeit in der Betriebsführung
o Privatveranlagung, Fixzins
o Privatveranlagung, var. Zins
o PV-Strom Lieferung in die Energiegemeinschaft
o Strombezug aus der Energiegemeinschaft
o Biomethanbezug
o Terra Preta Bezug
o Kohlenstoffzertifikate3. Ich möchte zu euren Projekt-JourFixen dazukommen. Ich bin... BürgerIn, ElektrikerIn, etc..
Wo erfahre ich mehr zum Bioressourcenpark?
https://energiewenden.at/blog/interreg-besn-projekt
und hier:
https://klaramrhein.at/aktionen/klar-ufm-rad/11-bio-ressourcenpark/