BESN: Landwirtschaftliche Bioressourcen Energetisch und Stofflich Nutzen (01.05.2024 bis 30.04.2027)
Wie tun wir das? |
Landwirt:in und Bürger:in |
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1. Gülle und Biomasse sammeln: Wir sammeln Gülle und Biomasse und wandeln sie in Biogas und Gärreste um.
Das alles zusammen nennt sich „Bioressourcenmanagement“. Es ist unser Bioressourcenpark vorort. Damit wenden wir die Land-Energie-Wirtschaft in ein gemeinschaftliches Nachhaltigkeits-Projekt. Kreislauf und Bodenaufbau sind das Ziel.
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Bürgerbeteiligung und Industriepatenschaften im Klimaschutz ist der strategische Ansatz in unserem interreg BESN Projekt Landwirtschaftliche Bioressourcen energetisch und stofflich nutzen”. Damit stoßen wir gleichzeitig ins Horn der KLAR! am Rhein - Maßnahmen: Wasserrückhaltefähigkeit der Böden stärken!
Darüber hinaus erfüllen wir nationale, kommunale und gewerbliche Programmziele wie KLAR, KEM, e5 und ÖKOPROFIT.
Unsere Landwirtschaft macht viel mehr als Brot, Milch und Käse! Seit jeher sind Kulturlandschaft, Energieerzeugung, Naherholung, Tourismus, u.v.m. angenehme Nebenprodukte. |
Alle Bürger:innen sind eingeladen, mit zu tun! Es genügt jetzt deine unverbindliche Interessensbekundung.
Welche Beteiligungsart interessiert mich? z.B:
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Mitdenken und mitplanen
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Privatveranlagung, fixer/var. Zins
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Mitarbeit in der Betriebsführung
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Biomethanbezug, Terra Preta Bezug
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Kohlenstoffzertifikate für Landwirte und Unternehmen
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Teilnahme an unseren Projekt-JourFixes
Mach mit! Wir freuen uns über deine unverbindliche Interessensbekundung und Mitteilung der möglichen Beteiligungsart an:
interreg-besn@energiewenden.at

Wir verwenden das selbe Sujet (siehe Grafik ganz oben) mit ergänzenden Claims, weil die Energiegemeinschaft eEG (Strom vorort) praktisch die Vorübung für die eEG 2.0 ist.
Finanziert durch INTERREG Programm Bayern-Österreich 2021-2027 und kofinanziert durch illwerke vkw, Landesregierung Vorarlberg und Gemeinde Koblach (Vorprojekt).
- FAQ - häufig gestellte Fragen
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Kann Biogas als Alternative für Erdgas zum Heizen verwendet werden (Raumwärme)?
Ja, wenn es als Biomethan aufbereitet wird und im Gasnetz käuflich angeboten wird. Das Problem dabei ist, dass Biomethan zu wertvoll und teuer für die Fußbodenheizung ist. Es sollte zur Sicherung von Arbeitsplätzen der Industrie mit Hochtemperaturprozessen vorbehalten bleiben.
Wie hoch ist der Biogasanteil in Vorarlberg?
Etwa 50 GWh/a (2020) aus landwirtschaftlichen Quellen. Ab 2030 benötigt die Vorarlberger Industrie rund 200 GWh/a, was durch mehreren Gemeinschaftsanlagen zusammen mit der Industrie erreicht werden kann.
Wie ist die Ausbaustrategie in Vorarlberg?
Eine entsprechende Studie wird im Auftrag des Landes Vorarlberg im Jahr 2024 erstellt.
Ist Bedarf für eine weitere Biogasanlage in der Region amKumma? Der Anteil an Landwirten ist rückläufig.
Eine Biogasanlage südlich des Kumma-Bergs wird die verfügbaren Bioressourcen in Biomethan und Nährstoffe umwandeln, ohne anderen Biogasanlagen Konkurrenz zu machen. Sie ist für einen modularen Ausbau konzipiert. Ein zweiter Standort ist nicht nötig, sofern die bestehenden Anlagen ihren Betrieb aufrechterhalten.
Wie funktioniert die Biogasaufbereitung? Was passiert mit dem Kohlenstoffdioxid nach der Aufbereitung?
Ist eine weitere Verwendung möglich?Biogas wird mithilfe von Membrantechniken oder Druckwechsel-Adsorption-Verfahren zu Biomethan aufbereitet (Trennung von Biomethan und Kohlenstoffdioxid). Das Kohlenstoffdioxid (Handelsgut) wird im Recyclingbeton (RC-Beton) dauerhaft gebunden (“Carbon Capture Storage”) oder in der Getränkeindustrie wiederverwertet (“Carbon Capture Utilization”).
Was ist der Unterschied zwischen Frischgülle (input) und Gär-Gülle (output) nach dem Prozess in der Biogasanlage?
Frischgülle kommt aus dem Stall, riecht scharf und enthält noch Restenergie, die mikrobiell in Rohgas umgewandelt werden kann. Nach der Biogasanlage entsteht eine verdaute, stabilisierte, geruchsneutrale Gär-Gülle. Wenn diese separiert wird, spricht man von Dünngülle und Gärrestmist.
Was sind Co-Substrate?
Wenn die Biogasanlage mehr als nur Gülle verarbeitet (zugelassene Bioressourcen wie Rasenschnitt, Molke, Trester, Frittier-Fett usw.), kann im Gärrest ein Überschuss bilanziert werden, der als organisches Düngemittel (NPK-Dünger) genutzt werden kann. Dies geschieht in einer kompostähnlichen Anlage.
Gärrest und Dünngülle sind weiterhin anaerob. Unter welchen Voraussetzungen ist dies für die Pflanze und den Boden trotzdem positiv?
Auch Frischgülle oder Kuhfladen sind anaerob. Der Boden (Bodenfauna) kann damit gut umgehen, solange die Bodenkrume atmen kann, d.h. nicht mit Gülle geflutet wird. Gärrest und Dünngülle enthalten wertvolle wasserlösliche NPK-Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor und Kalium) und werden in der Vegetationsperiode als „Kopfdünger“ verwendet. Im Winter darf nur Festmist, Gärmist oder Kompost ausgebracht werden, um den Boden aufzubauen und die Bodenkrume zu stärken.
Was sind landwirtschaftliche Bioressourcen?
Alle biogenen Stoffe, organische Verbindungen, Futter, Silagen, Laub, Astwerk, Holz, Grünschnitt, Rasenschnitt usw., die in unserem Grünland und 5% Ackerland, an Straßenrändern wachsen oder im Altstoffzentrum abgegeben werden. Diese enthalten viele Nährstoffe und Energie. Flüssige Bioressourcen kommen in die Biogasanlage, feste und holzige Bioressourcen (z.B. Rinde) in die Feuerung oder auf den Kompostplatz. Der darin enthaltene Kohlenstoff kann den Humuskörper stärken und hilft den Böden, Nährstoffe zu speichern. Das ist wirtschaftlich, nachhaltig und schützt Umwelt und Klima!
Was sind die Vorteile der Biogasanlage gegenüber der Kompostierung?
Beide Verfahren sind bionische Technologien und ergänzen sich gegenseitig. Die Reihenfolge der Bioressourcen-Verwertungsstufen ist entscheidend für den regionalen, ökologischen Nutzen. Wir lernen, in Stufen (sogenannte „Kaskaden“) zu wirtschaften. Zuerst verdauen Methanbakterien die Restenergie in den flüssigen Bioressourcen. Bei holzigen, faserreichen Bioressourcen sind Methanbakterien chancenlos. Nur die Weißfäule im Kompost kann diese Kohlenstoffverbindungen aufknacken und zu Humus umwandeln. In beiden Fällen gilt es, die Nährstoffe zu erhalten, d.h. organisch zu fixieren oder sie direkt der Pflanze in der Vegetationszeit zuzuführen. So sind beide Verfahren eine großartige Synergie. Die Biogasanlage erzeugt Methan, während die Kompostierung CO2 ausstößt, was als „Nachteil“ in der Ökobilanz zu verbuchen ist. Daher ist es im Bioressourcenpark wichtig, dass die beiden „Freunde“ in korrekter Reihenfolge verschaltet werden. So lassen sich im Verbund von Biogasanlage und Kompostierung (BGA-Gärrest2Humus “G2H”) Treibhausgasemissionen (THG) reduzieren und zum Klimaschutz sowie zur Kohlenstofffixierung beitragen.
Was sind NPK-Bodenverbesserer?
Nach der Gärrestaufbereitung gewinnen wir eine Vielzahl an möglichen Boden-Produkten und/oder organischen Boden-Düngern. Diese Stoffe enthalten immer NPK (Stickstoff >N<, Kalium >K< und Phosphor >P<) und eine große Menge an anderen Nährstoffen wie das Sorptionskomplex, welches alle sorptionsfähigen Stoffe des Bodens (Huminstoffe, Tonminerale, „Sesquioxide“) umfasst. Diese lassen sich in der Gärrest-zu-Humus (G2H)-Anlage genau konfektionieren, je nachdem, welche Zuschlagstoffe hinzugefügt werden. Es entstehen dabei zum Beispiel folgende Produkte:
• Organischer NPK-Dünger
• Humusboden, Dauerhumus
• Blumenerde
• Gemüseerde
• verschiedene Impfsubstrate („Kulturen“) für Bodenbelebung
• Rekultivierungssubstrat für BauträgerKönnen die Bürger:Innen Biogas beziehen?
Ja, sie können beim Energieversorger (illwerke VKW) heute schon ein Erdgas-/Biogasmix beziehen. Der finanzielle Preis dafür liegt wie bei Ökostrom über dem Marktpreis. Erdgas ist leider noch deutlich billiger, weil die Vollkosten noch nicht eingepreist werden. Erst mit der Kohlenstoffdioxid-Abgabe für Inverkehrbringer werden wir den ökologischeren kWh-Preis des Erdgasbezugs erfahren. Generell ist es nicht sinnvoll, Erdgas oder Biomethan (chemisch fast identisch) für Heizungszwecke zu verbrennen. Die Gestehungskosten für regionales Biomethan liegen zwischen 9-13 Cent/kWh. Dänisches Biomethan kaufen die Erdgashändler um 6 Cent/kWh. Erdgas ist zurzeit noch preisgünstiger.
Macht es Sinn, wenn die Gemeinde/Sportanlage Lohma Biogas bezieht?
Jeder möge für sich entscheiden. Doch aus thermodynamischen Überlegungen gehört Biomethan in die Industrie, wo gasbetriebene Hochtemperatur-Prozesse zu höherer Wertschöpfung führen als die Heizung von Warmwasser und Fußbodenheizung. Letzteres kann man heute schon viel billiger und vor allem klimaschonender durch Wärmepumpen/Photovoltaikanlagen tun.
Wer ist der ideale Abnehmer für unser gemeinsames Biogas?
Unsere Platz-Industrie: "Blum", "Getzner", "11er", "Ölz", "Prinz" u.a. "Zumtobel" betreiben gasbetriebene Hochtemperaturprozesse. Hier sichern wir regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Hier treten Bürger:Innen, Bäuer:Innen und Industrie in eine neue Partnerschaft, "public-privat-partnership" (PPP). Ein Nebeneffekt ist die Ökologisierung der Land-Energie-Wirtschaft.
Warum eine Güllegemeinschaft bilden?
Skalierungseffekt! Die heute bestehenden Biogasanlagen (BGA) wurden für große Milchviehbetriebe im Rahmen der ELWOG finanziert und seit 25 Jahren wirtschaftlich betrieben. Durchschnittlich handelt es sich um 80-100 GVE-Betriebe. Das sind nur wenige im "Ländle". Wir wissen, dass ein Großteil der Frischgülle und somit der Biomethanpotentiale hier noch gar nicht erschlossen ist. Kleine Milchviehbetriebe würden niemals einzelbetrieblich in eine BGA investieren. Das ist zu teuer und unwirtschaftlich. In Vorarlberg skalieren wir mit unserer BGA-Größe schon im untersten EU-Level. Kleinere Betriebe tun sich also zusammen, um gemeinsam ihre Frischgülle mit (regionalen) Co-Substraten aufzubereiten. Dazu gibt es in der Schweiz und in Deutschland bereits belastbare Daten und Referenzen.
Welchen Beitrag können Bürger:innen für die Gülle-Gemeinschaft leisten?
Langfristig müssen wir Bürger:innen in der Landwirtschaft mithelfen, die an unserem Lebensmittelkonsum haftenden THG-Emissionen zu reduzieren. Das passiert, indem wir uns in der Güllegemeinschaft und/oder im Bioressourcenpark einbringen. Klimaschutz geht uns alle an! Landwirtschaft allein kann das nicht stemmen. Die EU-Mindestnormen für Nahrungsmittelherstellung werden diesen Standards noch nicht ausreichend gerecht. Es braucht daher die regionale Partizipation!
Das ist cool - wie kann ich mitmachen?
1. Unverbindliche Interessensbekundung bitte auf: Unterschriftenliste, Folder, Flyer
2. Ich möchte mitdenken, mitplanen, dann mail an:
interreg-besn@energiewenden.at.o Mitarbeit in der Energiegemeinschaft
o Mitarbeit in der Betriebsführung
o Privatveranlagung, Fixzins
o Privatveranlagung, var. Zins
o PV-Strom Lieferung in die Energiegemeinschaft
o Strombezug aus der Energiegemeinschaft
o Biomethanbezug
o Terra Preta Bezug
o Kohlenstoffzertifikate3. Ich möchte zu euren Projekt-JourFixen dazukommen. Ich bin... BürgerIn, ElektrikerIn, etc..
Wo erfahre ich mehr zum Bioressourcenpark?
https://energiewenden.at/blog/interreg-besn-projekt
und hier:
https://klaramrhein.at/aktionen/klar-ufm-rad/11-bio-ressourcenpark/