Veranstaltung: Klima-Hock von KlimaVOR! in Dornbirn am 23. Mai 2024
Gesunde Ernährung als Triebfeder für Klima- und Naturschutz....
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Klimafarming: Weiterentwicklung der Vorarlberger Landwirtschaft
Ins selbe Horn stößt Matyas Scheibler, der den Vorarlberger Bauern und Bäuerinnen ebenfalls viel Wertschätzung entgegenbringt. Die Grünlandwirtschaft sei typisch für das Alpenvorland, trotzdem wäre es möglich und wünschenswert, den Selbstversorgungsgrad etwa beim Gemüse von gegenwärtig 11% deutlich zu erhöhen.
Für ihn kommt der Landwirtschaft noch eine weitere sehr wichtige Rolle zu: Wer das Land bewirtschaftet, hat die einzigartige Möglichkeit, durch Bodenpflege und Humusaufbau Kohlenstoff zu binden und der Atmosphäre somit die CO2-Emission zu ersparen. „Klimafarming“ ist der Fachbegriff hierzu, und man erreicht damit mehr als nur ein Ziel: Die „negative Emission“ in Form der Kohlenstoffbindung, fruchtbarerer Boden durch mehr Humus, resilientere Landwirtschaft und darüber hinaus noch der Beitrag zum Hochwasserschutz durch Retention (längeres Zurückhalten des Wassers). Die dafür erforderliche Biokohle wird in Vorarlberg sogar schon produziert.
Eigentlich eine Win/Win-Situation, und es mangelt nicht daran, dass das Wissen nicht vorhanden wäre. Aber eben nicht in der Breite, deshalb die wichtigen Forderungen: Die geschilderten Zusammenhänge müssen in der Bevölkerung ankommen; öffentliche und betriebliche Kantinen eignen sich genauso zum Vorzeigen, wie Kindergärten und Schulen, bei denen noch der Bildungsauftrag dazukommt. In der Landwirtschaft geht es nicht um ein Entweder/Oder, sondern um eine gemeinsame Weiterentwicklung der gewachsenen Verhältnisse. Neben der Versorgung mit wertvollen Lebensmitteln kommt hier noch die Arbeit am und für den Boden hinzu, die eine entscheidende Komponente in der klimaneutralen Gesellschaft darstellen wird.